Die Geschichte der Turnerschaft 1860 Frankfurt a. M.-Heddernheim e. V.
Die Geschichte der Turnerschaft Heddernheim ist eng verbunden mit der Entwicklung der deutschen Turnbewegung, deren Begründer „Turnvater“ Friedrich Ludwig Jahn (1778 – 1852) war. In ihren Zielsetzungen stand die Turnbewegung in ihren Anfängen der deutschen Nationalbewegung nahe: Friedrich Ludwig Jahn ging es darum, die Jugendlichen körperlich und geistig zu stärken, um so einerseits der Jugendsterblichkeit entgegenzuwirken und um andererseits die Jugend auf den Befreiungskampf gegen die napoleonische Besetzung vorzubereiten und mit verbindenden Sporterlebnissen zur Überwindung deutscher Kleinstaaterei beizutragen. Bereits 1818 gab es
150 Turnplätze mit ca. 12.000 Turnern in den damaligen deutschen Ländern! In der Zeit politischer Restauration galt eine solche Entwicklung als bedrohlich und gefährlich. Deshalb wurde die Turnbewegung verboten, der „Turnvater“ 1818 verhaftet und für mehr als 20 Jahre unter Polizeiaufsicht gestellt. Erst 1840 wurde Jahn vom Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. amnestiert und die „Turnsperre“ 1842 aufgehoben. Als Abgeordneter schließlich 1848 in die deutsche Nationalversammlung gewählt, erfuhr Jahn späte Anerkennung – ebenso wie „seine“ Turnbewegung. Nach Jahns Tod 1852 verbreitete sich die nunmehr erlaubte Turnbewegung rasch und fand eine große Anhängerschaft – auch in Heddernheim.
Geturnt wurde in Heddernheim aber auch schon vorher – allerdings inoffiziell und unter politischer Kontrolle! Unser Turnplatz befand sich, wo heute unsere Turnhalle steht. Dieser Platz war von der Metzgerei Westerfeld zur Verfügung gestellt worden. Im Juni 1860 fand das erste große deutsche Turnfest in Coburg statt, an dem auch Heddernheimer Turner teilnahmen.
Sie waren von der Art des Sporttreibens und der Kameradschaft untereinander begeistert. Dieses 1. Deutsche Turnfest gab den Anstoß, in Heddernheim 1860 einen Turnverein zu gründen.
1860
Der Turnverein Heddernheim wurde 1860 gegründet. Turnhallen gab es noch nicht, so standen zuerst nur Turnplätze im Freien zur Verfügung. Die Vereine hatten kein Geld, sich entsprechende Hallen zu bauen bzw. ihre Turngeräte unterzustellen. Somit war das Sporttreiben nur bei schönem Wetter möglich und weitgehend auf die Sommermonate beschränkt. Heddernheim gehörte zu der damaligen Zeit politisch nicht zu Frankfurt, sondern war kurmainzisch und dem Großherzogtum Nassau zugehörig. So waren damals auch die Turngaue anders aufgeteilt als heute: wir gehörten dem ebenfalls 1860 gegründeten Maingau an. .
1862
1862 erhielten wir einen eigenen Turnplatz, der im Jahre 1863 feierlich eingeweiht wurde. Er befand sich auf dem Hof der damaligen Wenzelschen Wirtschaft (später Westerfeld). Wenzel war in dieser Zeit Heddernheimer Bürgermeister. An der Einweihungsfeier nahmen viele auswärtige Vereine teil. Das 5. Deutsche Turnfest, 1880 in Frankfurt a. M., beflügelte die Turnbewegung auch in Heddernheim. Die Mitgliederzahlen stiegen rasant an..
1887
Vom 25. bis 27. Juni 1887 fand das zweite Gauturnfest des Main-TaunusGaues bei uns in Heddernheim statt. Als Festplatz wurde auch das angrenzende Gelände hinter der Schule mit genutzt. Das Wetter war gut, das Fest ein großer Erfolg. Die Mitgliederzahl in unserem Verein stieg weiter stetig an, so dass unser Vereinsvorstand beschloss, eine eigene Turnhalle zu bauen. Die Deutsche Turnerschaft opponierte gegen die „wilden Verbände“, die sich neben den Gauverbänden gebildet hatten. So mussten wir im Jahre 1887 aus dem Main-Taunus-Bund austreten. Mit dieser Trennung wurde unser Verein Mitglied des Main-Taunus-Gaues..
1896
1896 verließen 60 Mitglieder den Verein und gründeten einen eigenen Turnverein, der sich Turnverein Vorwärts Heddernheim nannte. Ihr Turnplatz befand sich in der heutigen Cohausenstraße. Ein Großteil unserer turnenden Mitglieder ging zum neuen Verein. Es gab viele Streitigkeiten zwischen den beiden Turnvereinen in dieser Zeit. Hielt der eine Verein auf seinem Turnplatz eine Veranstaltung ab, so feierte der andere Verein zum gleichen Zeitpunkt ein noch größeres Fest.
Da die Turnvereine von der Bevölkerung als politisch bürgerlich-konservativ angesehen wurden, etablierte sich ein neuer Turnverein in Heddernheim, dessen Mitglieder politisch eher als „proletarisch“ orientiert galten. Sie nannten sich die „Freien Turner“, und waren in der heutigen Kastellstraße, in der sog. „Karbitbüchs“ zu Hause. Ihr Turnergruß war „Frei Heil“, während alle anderen Turnvereine den Gruß des Turnvaters Jahn, „Gut Heil“ benutzten. So gab es in Heddernheim drei Turnvereine.
1900
Der neu gewählte Bauausschuss hatte große Mühe, finanzielle Mittel für den Turnhallenausbau zu beschaffen. Trotz aller Schwierigkeiten wurde die Turnhalle 1900 fertiggestellt, eine neue, vom Wetter unabhängige Turn- und Sportstätte in Heddernheim. Das Turnen war ursprünglich reine Männersache. Per Gesetz galt ein striktes Turnverbot für Frauen. Aber mit dem Bau von Turnhallen wurde in Deutschland der Ruf nach dem Frauensport immer lauter. Das Turnverbot für Frauen wurde aufgehoben.
1910
So gründete sich in unserem Verein im Jahre 1910 die Frauenabteilung: genau vor 100 Jahren und 50 Jahre nach der Vereinsgründung! Im gleichen Jahr fand die Eingemeindung Heddernheims durch die Stadt Frankfurt statt. Damit verlor Heddernheim seine Selbstständigkeit. Die Pflege der Geselligkeit im eigenen Heim führte zur Gründung der Gesangsabteilung, die 50 Jahre bestand.
1912
Das neue Jahrhundert brachte einige Neuerungen für den Verein. Nicht alleine das Frauen- und Mädchenturnen wurde zum festen Bestandteil unseres Vereins, auch das Schülerturnen wurde wieder aufgenommen, nachdem es jahrelang von der Schulbehörde verboten worden war. Zu den bestehenden Abteilungen wurde 1912 das Altersturnen aufgenommen. Mit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges erfuhr die Weiterentwicklung des Vereins ein jähes Ende. Der Krieg forderte insgesamt 52 Opfer aus beiden Vereinen. Eine Gedenktafel fand in unserer Gastwirtschaft einen würdigen Platz, ging jedoch im zweiten Weltkrieg verloren.
1919
Die Nachkriegszeit und gemeinsame Not brachte in einer Versammlung im März 1919 beide Turnvereine (Vorwärts und Turnverein) wieder zusammen. Von nun an nannten wir uns nicht mehr Turnverein, sondern Turnerschaft. Ebenfalls 1919 gründete Jakob Barz einen Spielmannszug in unserem Verein. Es war der erste Turnerspielmannszug, den ein Turnverein im Raum Frankfurt unterhielt. Obwohl Jakob Barz schon vor dem ersten Weltkrieg Turnerspielmann war, konnte er erst nach dem Krieg und dem Zusammenschluss der beiden Vereine die Stabführung eines eigenen Spielmannszuges übernehmen. Zu den ersten Musikern seines Zuges gehörten 5 Trommler und 5 Pfeifer.
1920
1920 gründete sich die Handballabteilung. Umfangreiche Umbauarbeiten und Veränderungen am Vereinshaus wurden erforderlich. Ein Zeichen dafür, dass es mit dem Verein wieder aufwärts ging.
1925
1925 wurde das 25-jährige Hallen- und das 50-jährige Vereinsfahnenjubiläum gefeiert. In den folgenden Jahren des Friedens erreichte der Verein in allen Abteilungen bald wieder seine einstige Größe. .
1935
1935 konnte vom 6. bis 21. Juli das 75. Vereinsjubiläum gefeiert werden. Als aber 1936 unter den damaligen politischen Verhältnissen die Deutsche Turnerschaft aufgelöst wurde, konnte das bis dahin bekannte Vereinsleben nur schwierig aufrecht erhalten werden. 1939 brach der 2. Weltkrieg mit seinen verheerenden Folgen für alle Beteiligten aus.
1943
Im Oktober 1943 ging unsere Turnhalle zum ersten Mal in Flammen auf. Das Wirtschaftsgebäude und die angrenzende Turnhalle brannten aus. 5 Monate später, am 8. März 1944, wurde bei Bombenangriffen unsere Turnhalle vollkommen zerstört. Es blieb nur noch ein Trümmerhaufen übrig. Unsere alte Vereinsfahne, das Archiv, die Pokale, die Vereinsakten und alles, was sich in Jahrzehnten als erinnerungswürdig angesammelt hatte, wurde ein Raub der Flammen. Nahezu 100 Mitglieder unseres Vereins verloren im 2. Weltkrieg ihr Leben - ein unersetzlicher Verlust!
1946
Durch die Kontrollratsdirektive Nr. 23 der Alliierten wurden nach dem Krieg alle Sportorganisationen verboten. Also gründete man im Frühjahr 1946 eine „Kultur und Sportgemeinschaft“. Gegen Kultur hatten die Alliierten nichts. In dieser Gemeinschaft waren alle Vereine Heddernheims vertreten. Vorsitzender war Valentin Sieling.
1948
Da aber die Interessen aller Beteiligten zu unterschiedlich waren, hat diese Gemeinschaft nicht lange existiert. Danach fand sich die Turnerschaft wieder zusammen. Im Nassauer Hof bestimmte sie einen Vorstand, der sich um den Wiederaufbau der Turnhalle kümmern sollte. Der Vorsitzende wurde Christian Weidemann, sein Kassierer war Heinrich Hartlaub. Wir erhielten 1948 eine Lizenz der Stadt Frankfurt. Unser Vereinsvermögen und der Grund und Boden unserer Halle wurden wieder freigegeben. Damit war der Anfang für den Wiederaufbau geschaffen.
1950
Im Frühjahr 1950 ging durch Heddernheim der Ruf: „Die Turner bauen auf“. Unsere Handballer, die 1950 auf ihr 30-jähriges Bestehen zurückblicken konnten, waren die eifrigsten Helfer beim Wiederaufbau. Rechtzeitig zum 90. Vereinsjubiläum konnte am 28. Juli 1950 das Wirtschaftsgebäude seiner Bestimmung übergeben werden.
Drei Tage lang wurde in einem Festzelt auf der Brühlwiese das 90. Jubiläum gefeiert. Zu den Besuchern gehörte auch der Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt, Dr. Walter Kolb, der gleichzeitig der erste Vorsitzende des 1950 neu gegründeten Deutschen Turnerbundes war. Am 22. September 1950 konnte die Turnhalle eingeweiht und der Turnbetrieb, auch für die benachbarte Schule mit 1400 Schülern, wieder aufgenommen werden.
1961
1961 wurde Christian Weidemann zum 1. Ehrenmitglied unseres Vereins nach dem 2. Weltkrieg ernannt. Im November 1964 veranstaltete der Spielmannszug einen Musikabend. Er endete mit der Darbietung des „Großen Zapfenstreichs“. Am 25.10.1966, anlässlich eines Ehrenabends, erhielt der Spielmannszug eine Standarte, die am gleichen Abend geweiht wurde.
1967
In der Jahreshauptversammlung 1967 fasste man den Beschluss, die während des Krieges eingestellte Turnerzeitung wieder erscheinen zu lassen. Erstmals stellten unsere Handballer, zusammen mit den Käwwern und dem Verein SV 07 an der Turnhalle einen Kerwebaum auf. Ebenfalls fand der überlieferte „Gickelschmiss“ statt.
1968
Nach dem Tode von Christian Weidemann wählte die Mitgliederversammlung Otto Hammerschmidt als 1. Vorsitzenden, Karl-Heinz Maas als 2. Vorsitzenden und Günter Büttinghausen als 1. Kassierer.
1969
1969 übergab Jakob Barz nach 50 Jahren die Stabführung des Spielmannszuges an seinen Nachfolger Heinz Schlatter.
1972
Aus den Wahlen der Mitgliederversammlung gingen Frank Broschat als 1. Vorsitzender, Rudolf Rienecker als 2. Vorsitzender und Günter Büttinghausen als 1. Kassierer hervor.
1977
Im Kassenbericht des Jahres 1977 konnte den Mitgliedern mitgeteilt werden, dass die Liegenschaft der Turnerschaft schuldenfrei ist. Unsere Handballabteilung musste ihren Sport einstellen, da das Großfeldhandballspielen zu Gunsten des Hallenhandballs aufgegeben wurde und unsere Halle dafür zu klein war.
1981
Aus einer kleinen Gruppe von ehemaligen Leichtathleten um Rudi Rienecker entwickelte sich eine Sportabzeichengruppe, die regen Zuspruch hatte und sich regelmäßig montags auf dem Sportplatz Brühlwiese parallel zu den Kinder- und Jugendgruppen traf. Es wurde nicht nur in den entsprechenden Disziplinen gemessen, sondern auch richtig trainiert. Daraus entwickelte sich einer der größten Sportabzeichentreffs in Frankfurt. Nach über 25-jähriger Gruppenleitung übergab Rudi Rienecker 2007 das Staffelholz an seinen Nachfolger Klaus Eberbach.
1985
Mit sechs Veranstaltungen feierte die Turnerschaft unter Schirmherrschaft des Frankfurter Oberbürgermeisters Dr. Walter Wallmann ihr 125-jähriges Bestehen.
1988
Die Stadt Frankfurt entschied sich, für die Robert-Schumann-Schule eine eigene Turnhalle zu bauen. Der Verein verzichtete dafür auf einen Teil des Vereinsgrundstückes. Nach der Fertigstellung 1988 begannen erste Gruppen die Übungsstunden in der neuen Halle abzuhalten. Das Sportangebot konnte nun durch die zusätzliche Nutzung der Schulturnhalle deutlich ausgebaut werden.
1993
Es wurde beschlossen, den bisher nur einstöckigen Anbau, in dem sich der Stuhl- und Geräteraum sowie die Gaststättenküche befanden, um eine 1. Etage aufzustocken. Im Neubau entstanden zwei Umkleideräume mit WC und Duschen, der Versammlungsraum sowie das Vorstandszimmer; im EG der Sportlereingang und der neue Übungsleiterraum.
1997
Nach Abschluss seiner Jugendleiterausbildung erstellte Oliver Meffert eine Vereinsjugendordnung, die 1997 in der Jugendversammlung beschlossen wurde; die Versammlung wählt den ersten Vereinsjugendausschuss, der die Interessen der Kinder und Jugendlichen des Vereins auch im Vorstand vertritt sowie über ein eigenes Konto und Budget verfügt. In den folgenden Jahren wurde der Jugendausschuss mit seinen sieben Mitgliedern fester Bestandteil des Vereins und der Veranstaltungen. Die Mitglieder organisieren Freizeitveranstaltungen und bringen sich bei Schulfesten und Weihnachtsfeiern ein.
2000
Nach jahrzehntelanger ehrenamtlicher Tätigkeit trat der geschäftsführende Vorstand - Frank Broschat, Hans Meffert und Günter Büttinghausen - nicht mehr zur Wahl an. Als neuer Vorstand wurden Tomas Rauberger, Michael Reinhardt und Dirk Nass gewählt. Die Vorbereitungen zur Gründung einer Judoabteilung gingen zurück auf die 90er Jahre. Eine Kampfsportgruppe hatte der Verein noch nicht, und Judo war als Trainingseinheit in Heddernheim unbekannt. Klaus Herleth und Bodo Hofmann bauten aus einer Gruppe von anfänglich 20 Teilnehmern eine Abteilung von derzeit 60 Aktiven auf. Im März 2010 wurde das 10-jährige Jubiläum gefeiert.
2001
Da die Aufgaben des Vorstands immer umfangreicher wurden, entschloss sich der Vorstand, eine Geschäftsstelle mit festen Öffnungszeiten einzurichten. Mitglieder und Übungsleiter konnten hier anfangs einmal in der Woche ihre Anliegen vorbringen. Schnell mussten die Geschäftszeiten erweitert werden, damit Karin Glauche als Geschäftsstellenleitung alle Aufgaben erfüllen konnte. Ihr folgte für ein Jahr Doris Büttinghausen. Seit 2005 engagiert sich Nicole Egner-Meffert in diesem Bereich: sie ist ständig auf der Suche nach neuen Kursangeboten und knüpft immer wieder Kontakte zu neuen Übungsleitern.
2004
Die in die Jahre gekommene Fassade der Turnhalle wurde erneuert und in Eigenregie mit entsprechenden Logos versehen: die Halle hat ein neues Aussehen und wird in Heddernheim als Sportstätte neu wahrgenommen. Ballett wurde als neue Sportart aufgenommen und mit großem Erfolg ausgebaut. Auf die wachsende Nachfrage konnte nur mit der Teilung der Gruppen reagiert werden. In diesem Zusammenhang wurde der Kleine Saal zunehmend als Übungsraum genutzt. Durch eine Werbeaktion des Musikzuges fanden sich viele Kinder und Jugendliche, die am Musizieren Spaß haben, so dass der Nachwuchs im musikalischen Bereich gesichert ist. Die Übungsstunden des Musikzuges wurden im Kinder- und Jugendbereich erweitert. Es wurde ein Fanfarenzug gegründet. Der Musik- und Fanfarenzug feierte sein 85-jähriges Bestehen mit einem Jubiläumskonzert.
2005
In der ersten und bisher einzigen außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde ein neuer Vorstand gewählt: dem geschäftsführenden Vorstand gehören Oliver Meffert, Frauke Reinhard und Christian Scheubrein an.
2007
Da die Gaststätte nicht verpachtet war, entschloss sich der Vorstand dazu, die Küche zu verkleinern und die neu gewonnene Fläche zu einem Kursraum umzubauen. Damit war die Grundlage für die Kursangebote Qi Gong und Pilates gelegt, die zum festen Bestandteil des Vereins geworden sind.
2008
Der seit 1996 existierende Kraftraum brannte im Oktober 2008 durch einen Kurzschluss über Nacht aus. Glücklicherweise waren keine anderen Gebäudeteile davon betroffen, da das Feuer sich selbst erstickt hatte. Die Entsorgung und Renovierung durch externe Firmen nahm einige Monate in Anspruch. Der Vorstand entschloss sich nach Abschluss der Arbeiten nicht mehr für die Nutzung als Kraftraum, sondern stimmte einer breiteren Nutzung durch mehrere Abteilungen des Vereins zu. Gruppen bis 15 Teilnehmer können hier ihre Übungsstunden abhalten. Fünf Übungsgruppen bekamen das Gütesiegel „Pluspunkt Gesundheit“ des DTB verliehen.
2009
Der Verein hatte zum 1. Januar 2009 mehr als 1000 Mitglieder. Um in Zukunft Energie einsparen zu können, wurde das Hallendach im Bereich des Kleinen Saals erneuert und mit den neuesten Dämmmaterialien isoliert. Damit wurden die starken Temperaturschwankungen in den Sommer- und Wintermonaten reduziert und ein angenehmerer Übungs- und Trainingsbetrieb sicher gestellt. Mit Unterstützung bei den vorbereitenden Arbeiten wie z. B. der Schulerfassung und in Zusammenarbeit mit dem Turngau war der Verein mit über 70 Helfern Gastgeber für das Internationale Deutsche Turnfest in der RobertSchumann-Schule und der Römerstadtschule. Auch bei den Wettkämpfen wie Volleyball und Wahl-Vierkampf sowie mit Kampfrichtern präsentierte sich der Verein und trug somit zum Gelingen der Veranstaltung bei.
2010
Der Sportplatz Brühlwiese wird im Rahmen des Konjunkturpaketes der Bundesregierung umgebaut: die Leichtathletik wird mit einer Lauf-, Sprung- und Hochsprunganlage aus Kunststoff ausgestattet. Da in dieser Zeit keine Platznutzung möglich ist, müssen die Trainingsgruppen mit über 100 Teilnehmern auf andere Sportanlagen ausweichen.
Heute
Heute besteht der Verein seit 150 Jahren. Vom einfachen Gerätturnen und der Leichtathletik hat er sich weiterentwickelt: Neben Eltern-Kind-Turnen über das Jugendturnen bis hin zu Aktivitäten im Seniorensport bieten wir Sport als Gesundheitsprävention an. Hierzu gehören Gymnastik gegen Osteoporose, Wirbelsäulengymnastik, Gymnastik für Ältere bis hin zur Stuhlgymnastik. Es wird allen Altersgruppen das Passende angeboten. Unsere Mädchen und Frauen bilden große Gruppen. Die Frauengymnastik ist heute eine der stärksten und beständigsten Abteilungen. In den letzten Jahren hat sich der Verein modernisiert und sich zeitgemäß den neuen Sport- und Bewegungsangeboten angepasst. So wurden zusätzlich Kurse wie Pilates, Qi Gong, Yoga, Bodystyling angeboten, die zum Teil eine Verschmelzung von europäischen und fernöstlichen Methoden beinhalten. Die Abteilungen Tanzen, Judo, Leichtathletik und Ballsport sind gut besucht. Unser Spielmannszug hat sich zu einem stattlichen Musik- und Fanfarenzug entwickelt und steht heute unter der Leitung von Michael Reinhardt. Die musikalische Leitung hat Frank Reinhardt. 2007 wurde der Musik- und Fanfarenzuge vom Ortsbeirat 8 für hervorragende Kinder- und Jugendarbeit mit dem Stadtteilpreis ausgezeichnet. Der Verein hat 1100 Mitglieder und ist somit der größte Verein Heddernheims.